Tischtennis: Aufschlag in die Zukunft
TTVWH-Präsident Rainer Franke beim Bezirkstag Schwarzwald in Egenhausen
Der Schwerpunkt des diesjährigen Bezirkstages war der Bericht des TTVWH-Präsidenten, Rainer Franke, zum Stand der Verschmelzung der Verbände Baden, Südbaden und Württemberg-Hohenzollern zu einem gemeinsamen Tischtennisverband.
Unstrittig seien die Vorteile eines Verbandes Baden-Württemberg (TTVBW), so Franke zu Beginn seiner Ausführungen, denn man könne damit die Interessen unseres Sports gegenüber Politik und Wirtschaft wirkungsvoller vertreten, die Verwaltung straffen und auf den Wandel im ehrenamtlichen Engagement durch Ergänzung mit haupt- und nebenamtlichen Strukturen reagieren. Mit einer gut ausgestatteten TTVBW-Geschäftsstelle würde auch der Service für die Bezirke und Vereine durch feste Ansprechpartner zum Wettkampfsport, zur Sportentwicklung, Trainer-Aus-/Fortbildung und Verwaltung, verbessert werden können.
Der sportliche Bereich soll bis zum Juli 2020 zusammengeführt werden. Aber da würde sich für die Vereine und Bezirke ohnehin kaum etwas ändern, zumal sich die einheitliche, bundesweit geltende Wettspielordnung bewährt habe. Außerdem habe man auf diesem Gebiet in den vergangenen Jahren schon viele gemeinsame Aktivitäten entwickelt, die jetzt übernommen werden. Im Übrigen sei man bei den Beratungen in den Arbeitsgruppen im vergangenen Jahr gut voran gekommen, so würden die erarbeitete Satzung und der Entwurf des Verschmelzungsvertrages bereits juristisch geprüft. Auch bei der Frage der Finanzen sorgte der Referent für Beruhigung, denn kleinere Vereine würden bei den Gebühren zwar geringfügig mehrbelastet, mittlere und größere aber spürbar entlastet.
Der TTVWH-Präsident, der sein Plädoyer für einen gemeinsamen Verband als „einen Aufschlag in die Zukunft“ bezeichnete, fasste schließlich zusammen: „Nicht ich oder wir Funktionäre brauchen den Zusammenschluss der drei Verbände, unser Sport braucht einen gemeinsamen Verband Baden-Württemberg.“ Die anschließenden Beiträge aus der Mitte der Versammlung zeigten, dass er dabei auf die Zustimmung des Bezirks Schwarzwald bauen kann.
Angesichts dieser grundlegenden Auslassungen gerieten die Berichte der Bezirksmitarbeiter, die den Vereinsvertretern schriftlich vorlagen, zur Nebensache. Dennoch wurde ihnen vor der Abreise noch in Erinnerung gerufen, dass im kommenden Jahr mehrere Schlüsselpositionen in der Bezirksführung neu zu besetzen sind und sie sich nicht wegducken könnten. Ein Startsignal zur Neubesetzung der Ämter war dann die Wahl des Althengstetters Thomas Halbmann zum neuen Schatzmeister, nachdem Ute Walkenhorst (Baiersbronn) diese Aufgaben seit dem Tod von Hermann Hauser kommissarisch wahrgenommen hatte.
Beim Bezirkstag notiert
Kaum beachtet! Die Damen des TTC Lützenhardt können ein Jubiläum feiern: Seit zehn Jahren spielen Klara Misurak, Nejla Yaman, Sabine Holzwarth, Julia Neff, Verena Riedt und Jessica Stickel-Graf in nahezu immer gleicher Besetzung in der Verbandsliga. Das war zu keiner Zeit ein Selbstläufer, denn während dieser Zeit mussten sie mit insgesamt neun Schwangerschaften fertig werden. Auch in der vergangenen Runde fiel aus diesem Grund mit Julia Neff eine Stammspielerin aus. Dennoch schloss die Mannschaft die Runde auf Platz drei ab, verspielte aber am Ende Platz zwei und damit die Teilnahme an der Relegation zur Oberliga. Der Ärger über dieses Missgeschick steigerte sich im Nachhinein noch, als Rivale Frickenhausen II auf die Relegation verzichtete. Durch den Rückzug des Meisters SSV Schönmünzach II flammten vage Hoffnungen auf, vielleicht doch noch in die Oberliga nachrücken zu können. Doch dieser Traum ist mittlerweile geplatzt.
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Min-Meisterschaften: Für Kinder, die noch in keinem Verein sind, bietet Tischtennis einen attraktiven Nachwuchswettbewerb zum Einstieg an. Diese Mini-Meisterschaften werden im Bezirk Schwarzwald von Axel Pachlhofer (Egenhausen) organisiert. Ihm ist es innerhalb eines Jahres gelungen, die Zahl der Ortsentscheide auf acht zu steigern. Pachlhofer: „Damit stehen wir auf Verbandsebene zwar gut da, haben aber noch Luft nach oben.“ In der Tat: Der Bezirk Staufen ist mit 20 Ortsentscheiden der Leader im TTVWH.
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Zweitspielberechtigung: Seit letzter Runde können Spieler bei zwei Vereinen aktiv sein. So wechselte dieses Jahr das Nagolder Urgestein Uli Benz zu den Senioren nach Oberjettingen, bleibt aber als Aktiver beim VfL Nagold. Auch Calmbachs bisheriger Spitzenspieler Ralf Neumaier nimmt diese Möglichkeit wahr, denn als Aktiver geht er zum TTC Rastatt, als Senior spielt er bei der TTG Spöck. Übrigens: Ottenbronns Spitzenspieler Michael Krumtünger besaß eine solche Zweitspielberechtigung schon in der vergangenen Runde: Beim TTC Ottenbronn führte er die Verbandsklassentruppe an, mit dem TSV Korntal gewann er zusammen mit seinen alten Weggenossen Günther Schmid und Bruno Lehmann unlängst den Titel bei den Senioren 50.
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Als Meister bei den Aktiven wurden mit Urkunden bei den Damen geehrt: SSV Schönmünzach II (Oberliga Baden-Württemberg), TTC Birkenfeld (Bezirksliga Schwarzwald); bei den Herren: TTC Mühringen II (Bezirksliga), SV Gültlingen und TV Dornstetten (Bezirksklassen, TT Altburg II und SV Glatten II (A-Ligen), WSV Schömberg und SSV Schönmünzach III (B-Ligen), TTF Althengstett III und SF Salzstetten IV (C-Ligen), VfL Stammheim IV und SV Mitteltal III (Kreisklassen).
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Peinlich! Zahlreiche Vereinsvertreter durften sich freuen, denn sie wurden an diesem Abend mit der Überreichung weiterer Urkunden überrascht. Dabei handelte es sich überwiegend um Ehrungen, die eigentlich schon am Jugendbezirkstag fällig gewesen wären, dort aber wegen des Fehlens der Urkundenformulare nicht vorgenommen werden konnten. Etwas peinliche Züge nahm die Sache dann jedoch an, als die Tischtennisfreunde Althengstett als diesjähriger Absteiger aus der Bezirksliga die Urkunde zur Meisterschaft in der Bezirksklasse Nord des Vorjahres überreicht bekamen. Alle Beteiligten nahmen's mit Humor.
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Vergabe von Veranstaltungen 2019: 3. Februar: Bezirksrangliste der Damen und Herren in Mitteltal, 4. Mai: Relegationsspiele in Neubulach, 5. Mai: Bezirks-Pokalendrunde in Neubulach, 14. Juni: Bezirkstag in Loßburg, 15. Dezember: Kreispokal-Endspiele in Emmingen. Der Austragungsort der Bezirksmeisterschaften der Damen, Herren und Senioren konnte noch nicht benannt werden, da der Rahmenterminplan des Verbandes noch nicht bekannt war. Versuchsweise führt der Bezirk Ludwigsburg die Titelkämpfe erstmals zu Beginn der Runde durch. Ungeachtet dessen, beschloss nun die Versammlung, die Meisterschaften am 9./10. November durchzuführen.