TTC Mühringen will Verbandsliga halten
Aufgabe für TV Calmbach kaum lösbar/Tischtennis im Bezirk Schwarzwald
In einer Woche wird im Tischtennis wieder um Punkte geschmettert und bei den Mannschaften des Bezirks Schwarzwald werden mit Blick auf die Aufstellungen der Konkurrenz die eigenen Chancen gecheckt.
Mit dem TTC Mühringen und dem TV Calmbach spielen dieses Jahr erstmals zwei Schwarzwälder Teams in der höchsten Liga Württembergs. Mühringens Mannschaftsführer Jan Schmidt spricht mit Blick auf das Zwölferfeld der Verbandsliga von einer Zweiklassengesellschaft: „Fünf Mannschaften können wir schlagen, vielleicht auch noch gegen eine weitere punkten, aber gegen die anderen fünf haben wir keine Chance.“ Als Topfavoriten gelten die TG Donzorf und der TTC Tuttlingen, die als einzige mehr als 12 000 TTR-Punkte aufweisen. Die Mühringer, mit 11 600 Zählern Sechste im Ranking, setzen vor allem auf ihr Spitzenpaarkreuz mit Markus Teichert und Attila Namesztovszki. Teichert wird im übrigen hinter Donzdorfs Topspieler Andriy Sitak (2226) und dem Staiger Gerd Richter (2212) mit 2209 Punkten als Dritter geführt. Im Lager der Mühringer ist man sich jedoch im Klaren, dass Mario Pachlhofer, Thorsten Kern, Christian Wessels und Jan Schmidt auf den folgenden Positionen Stabilität entwickeln müssen, wenn die höchste TTVWH-Liga erneut gehalten werden soll.
Der TV Calmbach teilt das Los vieler Aufsteiger, die nach einer souverän errungenen Meisterschaft in der höheren Liga ohne namhafte Verstärkung als potentielle Absteiger angesehen werden. Im Lager der Enztäler macht man sich auch keine Illusionen, freut sich aber auf die Auftritte von Akteuren, die zum Teil schon international gespielt hatten. Die Calmbacher Fans werden die Partien gewiss zu Tischtennisfesten machen, denn wer hätte je gedacht, dass in der Alten Turnhalle einmal Tischtennis auf diesem Niveau über die Bühne geht. Dazu will die TVC-Truppe um die Metzler-Brüder mit mannschaftlicher Geschlossenheit ihren Teil beitragen.
In der Verbandsklasse wird der TTC Ottenbronn mit 11 013 TTR-Punkten auf Rang fünf geführt. Will sich die TTCO-Truppe in der Tabelle weiter vorne platzieren, muss sie sich gegen die Teams des SV Böblingen und SC Staig II durchsetzen, die nur unwesentlich besser bewertet sind. Gleichzeitig sollten die Ottenbronner ihr Augenmerk aber auch nach unten richten, wo ihnen vom SV Deuchelried und dem SSV Ulm sehr wohl Gefahr drohen kann. Als erste Titelanwärter gelten indessen der VfL Sindelfingen und Vorjahresvizemeister TTC Ergenzingen, dessen Spitzenspieler Christoph Hörmann als einziger der Klasse mehr als 2000 Punkte vorweisen kann. Hinter Sindelfingens Nummer eins, Pawel Piotrowski (1997), dem Ulmer Musmin Waadallah (1987) und dem Staiger Manuel Sabo (1952) folgt Ottenbronns Spitzenspieler Sebastian Krumtünger (1948) auf Platz fünf.
TV Oberhaugstett mit unveränderter Aufstellung
TTC Birkenfeld setzt auf Zugang Dirk Lion/Landesliga und -klasse
In der Landesliga ist der Bezirk mit den Neulingen TV Oberhaugstett und TTC Birkenfeld vertreten. Beide sind in der TTR-Wertung ganz unten platziert und damit ist klar, dass sie vor einer schweren Runde stehen. Nach dem überraschenden Titelgewinn in der alten Bezirksliga stellen sich die Oberhaugstetter (10 144) der Herausforderung in der Landesliga mit unveränderter Aufstellung.
Der TTC Birkenfeld (10 309) setzt große Hoffnungen auf seinen Zugang Dirk Lion, der zuletzt wegen einer Schulterverletzung pausierte und deshalb lediglich 1825 TTR-Punkte vorweisen kann. Der ehemalige Oberligaspieler kam aus Grünwettersbach, wo er zuletzt als Co-Trainer der Bundesligamannschaft tätig war. Nun ist er beim TTVWH in Stuttgart als Koordinator der Arbeitskreise zur Schaffung eines gemeinsamen Verbandes Baden-Württemberg angestellt. Birkenfelds Chef Jürgen Haaser bezeichnete Lion als Glücksgriff, denn er sei als neuer Spitzenspieler nicht nur eine willkommene Verstärkung, sondern setze auch im Training neue Impulse, von denen alle Aktiven im Verein profitierten.
In der Landesklasse führen Neuling TSV Kuppingen II (10 652) und Absteiger SSV Schönmünzach (10 518) die Punkterangliste mit deutlichem Abstand an. Beide haben den Aufstieg als erklärtes Ziel und verfügen mit Craig Gascoyne (1987) beziehungsweise Fabian Frey (1972) auch über die wohl besten Einzelspieler der gesamten Klasse. Die Schönmünzacher müssen indessen mit dem Problem leben, dass sie im hinteren Paarkreuz mit Nicolas Zepf und Andrzej Kaim kaum durchgängig rechnen können. Die TTG Unterreichenbach/Dennjächt hatte schon in der letzten Saison mit Platz vier für Aufsehen gesorgt, nun gelang den Nagoldtälern mit dem Zugang von Michael Gaa vom VfL Sindelfingen ein echter Coup. Hinter dem sind mit Patrick Becht, Alfonso Di Naro, Benjamin Klaus, Daniel Sawa und Ingo Fuchs ausnahmslos erfahrene Akteure aufgestellt, die als Mannschaft gewiss für Überraschungen sorgen können.
Der SV Glatten vertraut erneut auf Matthias Krammer, Erkan Kiris, Ralf Fuchs, Carlos Correira, Florian Horn und Roland Hamm. Das Ziel ist klar: Nicht in Abstiegsgefahr kommen! Ob sich Aufsteiger TTC Ottenbronn II mit Achim Kappler, Sascha Reutter, Aleksandar Aksentijevic, Steffen Graze, Günter Rees und Stefan Keck diesmal in der Klasse behaupten kann, hängt auch davon ab, ob die Teams VfL Sindelfingen II, SV Böblingen II, TTG Leonberg/Eltingen II und TTV Gärtringen II zur nötigen Geschlossenheit finden. Zuletzt hatten jedenfalls die Böblinger und Sindelfinger mit Aufstellungswirrwarr immer wieder für seltsame Ergebnisse gesorgt.
Spannung pur in der Bezirksliga . . .
. . . bei drei Titelkandidaten und verschärfter Abstiegsregelung
Wegen der Rückzüge des TTC Mühringen II und des TTC Loßburg aus höheren Spielklassen gehen in der Bezirksliga zwölf Mannschaften ins Rennen. Das bedeutet Spannung pur im Kampf um die Meisterschaft und erst recht im Tabellenkeller, wo drei Absteiger und der Teilnehmer an der Relegation ermittelt werden müssen. Wen man zur Situation in der Bezirksliga auch befragt, immer ist in der Antwort von einer „Dreiklassengesellschaft“ die Rede. Dabei werden der TTC Mühringen II, TT Altburg und die Calmbacher „Zweite“ als Titelanwärter gesehen, der CVJM Grüntal und der TTC Birkenfeld II sollten sich im gesicherten Mittelfeld aufhalten, für die Teams TTF Althengstett, TV Oberhaugstett II, TT Klosterreichenbach, TUS Bad Rippoldsau und VfL Stammheim geht es um den Klassenerhalt. Wo sich die Sportfreunde Salzstetten (9501 TTR-Punkte) einreihen können, hängt wohl davon ab, ob André Hase seinem Traum von einer weiteren Weltreise erliegt und dann ersetzt werden müsste. Sicher ist, dass Sven Holder nicht spielen wird. Fragezeichen stehen auch hinter dem TTC Loßburg (9741). Der führt mit Jiri Ezr, Fabian Schiemenz und Steffen Müller zwar drei Spieler der seitherigen Mannschaft in der Aufstellung, aber die werden voraussichtlich nur in drei bis vier Spielen zur Verfügung stehen. Vorsitzender Jürgen Baader formuliert deshalb lediglich den Klassenerhalt als Ziel.
Die Mühringer (9975) weisen mit Frank Bolanz, Mark Schüle, Anton Deutsche, Erik Hertkorn, Lukas Sauter, Daniel Arndt und Jannik Noah Graf den höchsten TTR-Wert auf. Da aber Ersatzgestellungen in der Verbandsligatruppe offenbar unumgänglich sind, bleibt abzuwarten, wie die Mannschaft solche Ausfälle verkraftet, zumal bei zwölf Mannschaften mit Terminen nur begrenzt jongliert werden kann. Dieses Problem hat abgeschwächt auch die Calmbacher Zweite (9845), die mit Bernd Schmid, Marcus Müller, Frank Metzler, Martin Kern, Jürgen Metzler und Carsten Knöller im Titelrennen ein gewichtiges Wörtchen mitreden könnte. In der Endabrechnung erwartet deshalb Klassenspielleiter Oliver Schaible Vizemeister TT Altburg (9921) vorne, dessen neue Nummer eins, Philip Peters, allerdings auch nicht in allen Spielen mitwirken kann.
Wahrscheinlich noch enger gestaltet sich der Kampf um den Klassenerhalt. Bei Aufsteiger TTF Althengstett (9404) hat sich der frühere Spitzenspieler Ralf Hildinger wieder zurückgemeldet, beim TV Oberhaugstett II (9390) steht Harald Baitinger auf Platz zwei, die Klosterreichenbacher (9320) haben sich mit Rückkehrer Marc Koppe verstärkt, der TUS Bad Rippoldsau (9271) startet in der Besetzung der letzten Jahre den zweiten Versuch zum Verbleib in der Klasse, beim VfL Stammheim (9212) fehlt mit Holger Henne die seitherige Nummer zwei.
Schönmünzacher Damen im Grenzbereich
Ist die Regionalliga zu halten?/Streifzug durch die Damenspielklassen
In den Jahren ständigen Aufstiegs hatten sich die Damen des SSV Schönmünzach die Regionalliga zwar als Ziel gesetzt, dass sie dieses aber mit dem souveränen Oberliga-Duchmarsch schon dieses Jahre schaffen würden, hatten sich selbst die kühnsten Optimisten nicht vorstellen können. Nun sind die jungen Damen in einem Grenzbereich angelangt und stehen vor einer gewaltigen Herausforderung. Am Ende wäre man mit dem Erreichen des Relegationsplatzes acht zufrieden, und exakt den belegen sie im Punkteranking. Nur der TTSV Saarlouis-Fraulautern und der TTV Gärtringen sind schwächer eingestuft. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Spielerinnen. Schönmünzachs Nummer eins, Julia Kaim, rangiert mit 1677 Punkten im Spitzenpaarkreuz auf Platz 15. Zum Vergleich: Alexandra Schankula vom Topfavoriten TSV Betzingen weist fast 350 Zähler mehr auf, zudem haben noch drei weitere Spielerinnen mehr als 1800 Punkte auf ihrem Konto. Der 12-jährigen Schönmünzacherin darf man aber sehr wohl eine weitere Steigerung zutrauen, zumal sie auch mit der Europaauswahl in Luxemburg trainiert, für die Teilnahme an der Jugendrangliste auf Bundesebene qualifiziert ist und zudem an den Ranglistenspielen der Aktiven teilnehmen wird. Dass die aktuelle Nummer zwei, Katharina Huber, nur zwei Pflichtspiele bestreiten kann, drückt die Murgtälerinnen nicht so sehr, verfügen sie mit Nicole Gaiser und der jungen, aufstrebenden Antonia Bernhard doch über qualifizierten Ersatz. Also: Bangemachen gilt nicht!
Die Schönmünzacher Zweitvertretung behauptete sich letzte Saison in der Verbandsliga. Dass sie nun einen Platz im oberen Tabellendrittel im Visier hat, gründet auf vier Feststellungen. Erstens: Mit 6312 TTR-Punkten rangieren die Murgtälerinnen hinter dem favorisierten Team des VfR Altenmünster auf Platz zwei. Zweitens: Die Truppe ist sehr ausgeglichen besetzt und verfügt mit Nicole Gaiser (1615) und Antonia Bernhard (1639) über das drittbeste vordere Paarkreuz.. Drittens: Mit Ann-Kathrin Burkowitz steht spielstarker Ersatz bereit. Viertens: Bezirkskonkurrent TTC Lützenhardt ist durch das Fehlen von Julia Neff geschwächt. Doch im Umgang mit dieser Situation haben die Lützenhardterinnen ja genügend Erfahrung. Die stärkste Spielerin der Liga ist wohl Annika Borsos (Altenmünster) mit 1726 TTR-Punkten vor Lützenhardts Klara Misurak (1662) und Antonia Bernhard.
In der Landesliga gehen die drei Schwarzwälder Teams ohne Aussicht auf vordere Plätze ins Rennen. Die Mühringerinnen mit Annika Hertkorn sind als Vierte, Lützenhardts „Zweite“ mit Petra Schwenk als Fünfte und die Stammheimerinnen mit Nina Wörner als Achte platziert. In der Landesklasse führt die Schönmünzacher „Dritte“ mit Evdokia Yankova und Celine Blum die Rangliste an, die TTG Unterreichenbach/Dennjächt folgt auf Platz vier, der TTC Mühringen II und der TV Oberhaugstett sind die Schlusslichter. Einsamer Favorit ist in der Bezirksliga die „Dritte“ des TTV Gärtringen, die auf dem Papier eine Punktezahl aufweist, die sogar eine Klasse höher zum Spitzenplatz ausreichen würde. Mit mehr als 500 Punkten Abstand folgt das Birkenfelder Quartett mit Hanna Hörndl und mit weiteren 300 Zählern Rückstand der VfB Cresbach/Waldachtal mit Jaqueline Vorlaufer.
Prognosen und Meinungen
Blick in die Ligen auf Bezirksebene
Im Vorjahr lagen die Klassenspielleiter mit ihren Prognosen siebenmal richtig. Wie treffsicher sind sie diesmal mit ihren Voraussagen?
Bezirksklasse Nord, Jochen Raaf (Dornstetten): „Der SV Gültlingen steuert mit unveränderter Aufstellung den Wiederaufstieg an, die Sportfreunde Gechingen sind in der Relegation nur knapp gescheitert, der TTC Birkenfeld III kann lachender Dritter werden. Im Titelrennen ist jedenfalls für Spannung gesorgt.“
Bezirksklasse Süd, Thomas Mayer (Baiersbronn): „Für mich ist der TV Dornstetten erster Anwärter auf den Titel. Außenseiterchancen haben die SG Empfingen und der SSV Schönmüzach II, die im übrigen als einzige mit Plastikbällen spielen. Mal sehen, welche Erfahrungen die Teams mit dieser Neuerung machen.“
Kreisliga A Nord, Holger Weitbrecht (Emmingen): „Die Mannschaft des TV Ebhausen ist ein heißer Titelkandidat. Die Ebhäuser Trümpfe sind zum einen die Ausgeglichenheit der Truppe, zum andern die Routine der Akteure.“
Kreisliga A Süd , Jürgen Baader (Loßburg): „Als Favoriten auf den Titel sehe ich den TV Dornstetten II, der zuletzt auf den Aufstieg verzichtet hatte, und den SV Glatten II. Absteiger TTC Mühringen III wird in diesen Zweikampf kaum eingreifen können. Ich kann mich aber auch täuschen.“
Kreisliga B Nord; Frank Hezel (Straubenhardt): „Nominell ist sicherlich der WSV Schömberg am stärksten. Aber wird die Mannschaft auch tatsächlich in Bestbesetzung auftreten? Deshalb tippe ich auf Nagold II als Titelfavorit.“
Kreisliga B Süd, Jan Schmidt (Mühringen): „Die Liga ist sehr ausgeglichen, so dass es wahrscheinlich laufend zu überraschenden Ergebnissen kommt. Die besten Chancen auf den Titel haben Schönmünzach III und Salzstetten III.“
Kreisliga C Nord, Wolfgang Schuld (Klosterreichenbach): „Eine Voraussage fällt mir schwer, aber gefühlsmäßig tippe ich auf die Absteiger Althengstett III und Ebhausen II, die sicher den Wiederaufstieg anpeilen.“
Kreisliga C Süd, Roland Hamm (Glatten): „Kurz und knapp! Mein Titelfavorit ist Salzstetten IV, Altheim II der größte Konkurrent.“