TTC Mühringen vor Kampf um den Klassenerhalt
TV Calmbach auf der Überholspur/Tischtennis im Bezirk Schwarzwald
Am kommenden Wochenende beginnt die neue Saison im Tischtennis. Dabei steht die Mannschaft des TTC Mühringen im Kampf um den Erhalt der höchsten Liga Württembergs vor einem schwierigen Unterfangen. Nach TTR-Werten geht die Truppe zwar als Siebte in die Runde, aber ob Marton Marsi, Till Rahberger, Jochen Raff, Mario Pachlhofer, Thorsten Kern und Jan Schmidt diese Einstufung in der Runde bestätigen können, ist bei näherem Betrachten doch fraglich. So wird Spitzenspieler Marsi pro Halbrunde nur fünfmal mitwirken und hinter regelmäßigen Einsätzen von Jochen Raff stehen Fragezeichen.
Setzt der TV Calmbach in der Verbandsklasse zum Höhenflug an? Auf den ersten Blick mag das so aussehen, zumal die Truppe im Ranking fast 100 Zähler vor Vizemeister TV Rottenburg liegt. Bei genauerem Hinsehen wird allerdings deutlich, dass dafür aber hauptsächlich der neue Spitzenmann Ralf Neumaier sorgt, der mit Abstand der am höchsten eingeschätzte Akteur der gesamten Klasse ist. Im TVC-Lager ist man sich jedoch im Klaren darüber, dass es Neumaier alleine nicht richten kann. Christian Metzler, Daniel Metzler, Markus Buck, Bernd Schmid, Armin Bacher und Ludwig Schmidt sind allerdings hoch motiviert und stehen schon seit Anfang August im Training. Die Favoritenrolle schieben die Calmbacher aber dem TV Rottenburg zu.
Der TTC Ottenbronn geht nach TTR-Punkten als Siebter in die Runde. Dieser Platz ist zugleich das Minimalziel für Michael Krumtünger, Michael Holzhausen, Sebastian Krumtünger, Dirk Hammann, Ramon Huber und Rolf Jäger. Sie werden sich vorrangig auf die Partien gegen die schwächer eingeschätzten Teams TTC Reutlingen, TSG Lindau-Zech und TSV Herrlingen konzentrieren müssen.
In der Landesliga findet das Titelrennen ohne die Schwarzwaldvertreter TTC Loßburg, SSV Schönmünzach und TTC Mühringen II statt. Einen besonderen Plan hat sich Loßburgs Vorsitzender Jürgen Baader für den auf Platz zwei gerankten Absteiger ausgedacht: Von den drei tschechischen Spitzenspielern Jan Schwarzer, Jiri Ezr und Michal Hajek werden pro Spiel immer zwei anreisen, so dass Fabian Schiemenz und Steffen Müller das mittlere Paarkreuz bilden und dahinter Sebastian Baader und Andreas Schiemenz konstant zum Einsatz kommen sollen. Der direkte Wiederaufstieg ist also kein Thema. Vielmehr darf man gespannt sein, ob die Schwarzwälder unter diesen Vorzeichen den angestrebten Mittelfeldplatz schaffen.
Der SSV Schönmünzach will sich mit Fabian Frey, Michael Kocheisen, Nicolas Zepf, Sören Quass, Florian Schillinger und Darius Faller die weitere Zughörigkeit zur Liga sichern. Aufsteiger TTC Mühringen II wird sich nach dem starken Aderlass, Jan Schmidt und Thorsten Kern werden in der „Ersten“ benötigt, wohl nichts ausrechnen können. Nach dem Ranking gehen Frank Bolanz, Mark Schüle, Anton Deutsche, Daniel Arndt, Lukas Sauter und Erik Hertkorn jedenfalls mit über 1000 Punkten Rückstand auf den Vorletzten TTC Tuttlingen II ins Rennen.
Bezirksliga muss sich neu sortieren
Ottenbronn II wohl nicht zu schlagen/Bezirksliga und Bezirksklasse
Völlig neu muss sich die Bezirksliga sortieren, die im Vergleich zum Vorjahr gewiss an Spielstärke eingebüßt hat. Von unten kommen mit Glatten, Leonberg/Eltingen II und Calmbach II drei Aufsteiger, weiter verblieb Absteiger Böblingen II in der Liga und der TSV Steinenbronn verlor gleich drei Spieler. Damit ist ein erbitterter Kampf um den Klassenerhalt geradezu vorprogrammiert.
Da darf man natürlich gespannt sein, ob und wie sich die fünf Schwarzwälder Mannschaften behaupten können. Die geringsten Sorgen müsste sich eigentlich der TV Oberhaugstett machen, doch nun hat Ralf Kalmbach angekündigt, ein Jahr Pause machen zu wollen. Damit rückt aus der „Zweiten“ Gerhard Volz nach. Bei einer Burteilung dieser neuen Situation richtet Mannschaftssprecher Oliver Schaible den Blick schon mal auf die Konkurrenz: „Natürlich sind wir nun schwächer, aber andere sind von Abgängen noch mehr gebeutelt worden.“ Der TTC Birkenfeld sicherte sich den Klassenverbleib zuletzt in der Relegation, kann diesmal aber einen Platz im Mittelfeld anpeilen. Anstelle von Max Hörndl stößt bei den Enztälern mit Bernd Zechiel ein neuer Mann ins hintere Paarkreuz zu Oliver Sierpek.
Wie verkraftet die TTG Unterreichenbach/Dennjächt den Abgang ihres langjährigen Spitzenmannes Robin Kaiser? Auf Position zwei hinter Patrick Becht wird nun Alfonso Di Naro geführt, der aber in der letzten Rückrunde nicht gespielt hatte. Aus der „Zweiten“ stieß Markus Treiber zu Daniel Sawa ins hintere Paarkreuz. Bezirksklassenmeister SV Glatten nimmt mit Ralf Fuchs, Matthias Krammer, Erkan Kiris, Roland Hamm, Florian Horn und Carlos Correira nach TTR-Punkten zwar Rang sechs ein, darf sich aber gewiss keine Aufstellungskapriolen erlauben. Schließlich stieg auch die Calmbacher „Zweite“ noch auf, obwohl sie in der Relegation beide Spiele gegen Birkenfeld und Leonberg/Eltingen II verloren hatte. Mit Ludwig Schmidt, Frank Metzler, Marcus Müller, Martin Kern, Jürgen Metzler und Frank Bott stellen die Enztäler jedoch eine Mannschaft, die keinesfalls vorschnell abgeschrieben werden darf.
Wer kann unter diesen Vorzeichen eigentlich die erste Geige spielen? Im Grunde bleibt nur der Vorjahresdritte VfL Herrenberg II übrig, obwohl dieser noch einen Akteur an die „Erste“ abtreten musste, nachdem dort Topspieler Tamas Varbeli nachträglich seinen Abgang nach Ungarn vollzogen hatte.
Klarer Favorit in der Bezirksklasse ist der TTC Ottenbronn II mit Achim Kappler, Sascha Reutter, Christoph Jäger, Aleksandar Aksentijevic, Günter Rees, Dominik Gäckle und Stefan Keck. Die Truppe weist nahezu 200 TTR-Punkte mehr auf als „Verfolger“ CVJM Grüntal. Nicht zuletzt deshalb meint Klassenspielleiter Sven Holder, dass die Ottenbronner wohl kaum zu schlagen sind und bei der Titelvergabe an ihnen kein Weg vorbeiführen wird. Erstaunlich ist Rang vier des Aufsteigers VfL Stammheim im Ranking, unmittelbar hinter Birkenfeld II. Ab Platz fünf geht es für Altburg, Salzstetten, Klosterreichenbach, Oberhaugstett II, Gültlingen und Nagold um den Klassenerhalt.
Schönmünzachs Damen vor neuer Herausforderung
Lützenhardterinnen mit Personalproblemen/Damen-Spielklassen
Lang, lang ist's her, als der Bezirk Schwarzwald mit den Damen des SV Mitteltal und den Herren des TTC Loßburg in der Oberliga Baden-Württemberg vertreten war. Nun haben die Damen des SSV Schönmünzach den Sprung in die vierthöchste Klasse geschafft und soviel steht schon mal fest: Es soll keinesfalls bei einem einjährigen Gastspiel bleiben. Die Murgtälerinnen nehmen diese Herausforderung mit ihrem Aufstiegsquartett Katharina Huber, Nicole Gaiser, Laura Frey und Larissa Burkowitz an, also ohne Verstärkung von außen. Nach TTR-Punkten belegen sie Platz vier, 132 Zähler hinter Titelanwärter TSV Herrlingen und 300 vor der Mannschaft der TTF Rastatt. Allerdings kann die Truppe wegen Prüfungsarbeiten mehrerer Spielerinnen nicht optimal vorbereitet in die Runde gehen.
Die Schönmünzacher „Zweite“ stieg als Dritter der Verbandsklasse nachträglich noch in die höchste Liga Württembergs auf. Nun kann es für Antonia Walkenhorst, Antonia Bernhard, Ann-Kathrin Burkowitz, Lena Walkenhorst und Laura Kaim nur um das Halten der Verbandsliga gehen. Nach TTR-Punkten rangiert die Mannschaft auf Platz 8. Die Frage ist aber, ob und wie sich die jungen Spielerinnen in dieser hohen Klasse behaupten können.
Das Spielsystem bei den Damen „fördert“ geradezu überraschende Resultate: Verfügt eine Mannschaft über eine überragende Spitzenspielerin, kann diese allein für vier Punkte sorgen und dann ist der Weg zu einem Remis nicht mehr weit. Bestes Beispiel dafür ist die Truppe des TTC Lützenhardt, die in der höchsten Liga des Verbandes lange hauptsächlich von Klara Misurak lebte. Als Vorjahresdritter wäre nun eigentlich das Lützenhardter Quartett an der Reihe. Doch dagegen sprechen gleich zwei Fakten: Nach TTR-Punkten rangieren die Lützenhardterinnen hinter Bietigheim-Bissingen II und Stuttgart II, zudem müssen sie mindestens in der Vorrunde auf ihre überragende Spitzenspielerin Klara Misurak verzichten. Nejla Yaman, Sabine Holzwarth, Julia Neff, Jessica Stickel-Graf und Verena Riedt richten deshalb ihr Augenmerk zunächst auf die untere Tabellenhälfte.
Der TTC Mühringen meldete seine Damenmannschaft nach dem Abgang von Hannah Sauter zwei Klassen tiefer in der Landesliga. Dabei muss abgewartet werden, ob die Mühringerinnen mit ihrer etatmäßigen Nummer zwei, Julia Gilde, rechnen können, nachdem diese in der vergangenen Saison nur sporadisch gespielt hatte. Für Annika Hertkorn, Melanie Schmidt und Ramona Schüle wird die Runde gewiss kein Spaziergang. Das gilt erst recht für Aufsteiger VfL Stammheim, der mit Nina Wörner, Maren Bullerdieck, Sonja Sattler und Petra Gnauert im TTR-Ranking als Letzter platziert ist.
In der Bezirksliga bleibt abzuwarten, wie sich die beiden Schwarzwaldvertreter TTC Lützenhardt II und TTG Unterreichenbach/Dennjächt behaupten können. Dabei darf man bei Aufsteiger Lützenhardt sehr wohl gespannt sein, wie sich die Truppe um die Schwestern Sabine und Franziska Schmid formiert. Das TTG-Quartett war in der vergangenen Runde dem Geschehen in der Landesliga zwar nicht gewachsen, sollte sich aber nach dem Abstieg wieder fangen. Erste Aufstiegsanwärter in der Bezirksklasse sind die „Dritte“ des SSV Schönmünzach mit Laura Kaim, Evdokia Yankova, Celine Blum und Ramona Gaiser, sowie Mühringen II mit Denise Bok, Michaela Kohler und Janna Butenschön.
Umfrage in den Kreisklassen
Es ist schwierig, für die unteren Klassen in Bezug auf Titelanwärter Voraussagen zu treffen. Die Klassenspielleiter wagten dennoch Prognosen.
Kreisliga Calw, Jochen Raaf (Dornstetten): „Absteiger TTF Althengstett hat zehn erfahrene Spieler aufgestellt und sollte eigentlich den Wiederaufstieg packen.“
Kreisliga Freudenstadt, Thomas Mayer (Baiersbronn): „Vorjahresvizemeister TUS Bad Rippoldsau kann allenfalls von Empfingen in Bedrängnis gebracht werden. Die Schönmünzacher könnten sich in stärkster Aufstellung als Stolperstein erweisen.“
A-Klasse Calw, Wolfgang Schuld (Klosterreichenbach): „Vom Gefühl her sehe ich Althengstett II in der Favoritenrolle, aber es wird wohl darauf ankommen, wie oft die Mannschaft Ersatz für die Erste abstellen muss.“
A-Klasse Freudenstadt, Jürgen Baader (Loßburg): „Als Favorit sehe ich die Zweite des TV Dornstetten mit dem höchsten TTR-Wert, als härteste Konkurrenten die Teams aus Glatten und Klosterreichenbach.“
B-Klasse Calw, Frank Hezel (Neuenbürg): „Ich erwarte ein spannendes Titelrennen, aus dem am Ende die Stammheimer Zweite als Sieger hervorgehen könnte.“
B-Klasse Freudenstadt, Jan Schmidt (Mühringen): „Wenn die Empfinger Zweite die Jugendersatzspieler einsetzen kann und nicht zu oft Ersatz für die Erste stellen muss, kann sie dem Favoriten Grüntal III gefährlich werden.“
C-Klasse Calw, Jürgen Klett (Wildbad): „Die Meisterschaft sollten Stammheim III, Altburg III und Gechingen III unter sich ausmachen. Aber eigentlich könnte ich auch würfeln.“
C-Klasse Freudenstadt, Roland Hamm (Glatten): „Eine Voraussage in den untersten Spielklassen ist sehr schwer, weil die Mannschaften ständig in anderen Aufstellungen antreten. Dennoch wage ich mit Klosterreichenbach III als Titelfavorit einen vorsichtigen Tipp.“
TTR-Punkte alleine machen keinen Meister
Zusätzlicher Aufstieg bei den Damen/Einsatz von Jugendspielern ungeklärt
Prognosen: Wer wird Meister, wer ist Abstiegskandidat? Bei vielen Mannschaften wird schon mal eifrig gerechnet, denn nach Addition der TTR-Punkte lassen sich für die einzelnen Teams doch recht zuverlässige Voraussagen treffen. Das zeigte jedenfalls die vergangene Runde, denn von der Verbandsliga bis hinunter zur Kreisliga Calw wurden die am höchsten eingestuften Mannschaften am Ende auch Meister, also eine hundertprozentige Trefferquote. Wie wird das dieses Jahr sein? Nach den aktuellen TTR-Werten sind folgende Teams erste Titelanwärter: TSV Wendlingen (Verbandsliga), TV Calmbach (Verbandsklasse), SV Böblingen (Landesliga), VfL Herrenberg II (Bezirksliga), TTC Ottenbronn II (Bezirksklasse), TTF Althengstett und TUS Bad Rippoldsau (Kreisligen). Doch TTR-Punkte alleine machen noch keinen Meister. Schließlich bleibt offen, ob die Mannschaften ihre Spiele immer in Bestbesetzung angehen können. Der Spannung tut das keinen Abbruch. Um die Relegationssplätze und um den Klassenerhalt zeichnen sich jedenfalls wieder Kämpfe ab, bei denen es um jeden Punkt geht.
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Aufstieg plus: Manche werden sich beim Betrachten der Damen-Bezirksklasse Schwarzwald verwundert die Augen reiben, denn mit dem SV Weil der Stadt II und dem VfL Herrenberg tauchen im Starterfeld zwei Mannschaften aus dem Bezirk Böblingen auf. Da es im Nachbarbezirk keine Bezirksklasse mehr gibt, haben sich die beiden Teams um die Aufnahme im Schwarzwald beworben. Sie wurden mit offenen Armen aufgenommen, weil nun eine Runde mit acht Mannschaften zustande kommt und zudem die Aufstiegschancen größer wurden. Am Ende können nun nämlich zwei Mannschaften aufsteigen. Erste Anwärter sind die „Dritte“ des SSV Schönmünzach und die „Zweite“ des TTC Mühringen, die eben aus der Bezirksliga abgestiegen ist.
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Wunder Punkt: Keine Frage, die TTR-Werte bilden das Leistungsvermögen der Spieler objektiv ab und führen zu weitgehend gerechten Aufstellungen. Das früher so ärgerliche „Strohmänner-Unwesen“, wonach Spieler in den Aufstellungen geführt werden konnten, die nie zum Einsatz kamen, hat sich jedenfalls mittlerweile erledigt. Bei der Aufstellung von Jugendlichen in Erwachsenenmannschaften gibt es allerdings einen wunden Punkt, mit dem sich der Schwarzwälder Ressortleiter Mannschaftssport, Wolfgang Schuld, schon zu Beginn der vergangenen Runde nicht abfinden wollte. Jugendliche dürfen nämlich unabhängig von ihren TTR-Werten bei den Aktiven beliebig in die Mannschaften eingereiht werden. Die höheren Anforderungen und daraus resultierende Erfahrungen sollen die Entwicklung spielstarker Jugendspieler fördern. Das erscheint sinnvoll, lässt aber auf der anderen Seite auch Spielraum für Missbrauch. Schuld: „Vereine können das zu ihren Gunsten auslegen und aus taktischen Gründen zwei schwächere Jugendliche bei den Aktiven, quasi als aktive „Strohmänner“, ins Spitzenpaarkreuz setzen, damit die anderen in der Aufstellung nach hinten rücken und so leichter zu Punkten kommen – eine klare Wettbewerbsverfälschung.“ Sein Antrag auf Festschreibung eines Toleranzbereiches für den Einsatz von Jugendlichen scheiterte zwar, aber beim Deutschen Tischtennisbund überarbeitet man derzeit die Wettspielordnung. Dabei soll auch der Einsatz von Nachwuchsspielern im Erwachsenenspielbetrieb klar geregelt werden, indem Jugendliche entsprechend ihrer Leistungsklasse einen Punktebonus erhalten sollen.